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Neubau Unterwerk im Sionstal

  • Standort: Köln, Sionstal
 
Projektbeschreibung

Der Standort des Unterwerkes ist eine kleine Grünfläche und gleichzeitig eine Verkehrsinsel zwischen den Strassen "Im Sionstal" und der Brückenauffahrt der Severinsbrücke. 

Das Gebäude hat die Ausmaßen eines kleinen Einfamilienhauses und wird auf dem hochwasserfreien Bereich der Grünfläche um etwa 45 Grad gegen die Nordrichtung gedreht und in den nördlichen Bereich der kleinen, geneigten Grünfläche geschoben, die zwischen der Straßen "Im Sionstal" und der Brückenauffahrt liegt.

Wie könnte ein Haus aussehen, das kein Haus ist, sondern ein Transformator-Gehäuse, eine Elektroanlage, die zum Betrieb der U-Bahnen gebraucht wird, aber nicht wie diese unter der Erde liegt? Ursprünglich war das Gehäuse längsrechteckig. Geplant wurde eine leichte Drehung in der Kubatur. Dadurch wird im Grundriss diese Form gestört und ist nicht mehr auf den ersten Blick lesbar.

Und wie sollte die Außenhaut dieses Hauses sein, das kein Haus ist? Wie könnte eine Außenhaut sein, die nicht primär sich als Sprayfläche anbietet?

Die Lösung könnte so etwas wie ein Zaun, der das Gebäude umschließt oder so etwas wie ein transparenter und dekorierter Vorhang sein, jeweils mit einem begrünten Dach...

Die Konstruktion des Unterwerkes wird gleichsam mit einem Zaun aus schräg gestellten Rechteckprofilen, mit längsrechteckigem Querschnitt eng um den Grundriss des Gebäudes gelegt. Türen und Lüftungsöffnungen sind so eingearbeitet, dass sie nicht wahrnehmbar sind, es gibt keine sichtbaren Details, nur die Farben, die Rasterung und die Auflösung des Bildes stehen im Blickpunkt.   

Auf den Breitseiten der Rechteckprofilen entwickelt sich ein Gesamtbild, das aus der Darstellung eines Pferdes mit einer Reiterin konstruiert wurde und nun durch Rasterungen entfremdet und in einer vielfacher Reihung sich in Richtung Brücke in Bewegung setzt.

Aber das Bild erschließt sich nur aus einiger Entfernung, es ist extrem groß farbig gerastert und unscharf. Die Schmalseiten der Lamellen sind monochrom behandelt, sodass sich durch die Bewegung des Betrachters wechselnde Ansichten ergeben. So gibt das Fassadenbild, sowohl durch seine Konstruktion als auch durch das Bildmotiv einen Kommentar zu dem Unterwerk durch das die U-Bahnen in Bewegung gesetzt werden ­ das Pferd als eine Metapher auf den Ursprung der zivilisatorischen Entwicklung der Bewegung.